8.2.2017

Die Resthoffnung hat sich leider nicht erfüllt. In der Nacht hat es ein wenig geschneit, am Vormittag geht der Schneefall teils in intensiven Regen über. Erstmals erleben wir dazu auch starken Wind. Frust macht sich breit, die diversen Wetterprognosen werden studiert, aber es gibt sehr wenig Hoffnung auf Besserung. 

Für 11:00 ist eine Bildbesprechung geplant, aber ich muss zuvor noch raus. Bei Sturm und Schneegestöber mache ich mich auf den Weg, denke ich werde der einzige sein, der bei solch einem Wetter draußen ist. Aber da liege ich falsch. Auf der Brücke, von wo aus sich ein wunderbarer Blick auf Hamnoy ergibt, stehen wie jeden Tag unzählige Fotografen. Außer Fotografen sind im Winter offenbar nicht sehr viele Touristen unterwegs, was ich auch verstehe. 

Der Blick von der Brücke auf Hamnoy ist aber nicht besonders, die Berge im Hintergrund sind wolkenverhangen, der Sturm bläst über die Brücke. Auf das offene Meer kann man fast nicht hinaussehen, denn die Schneekörner sind in den Augen nicht besonders angenehm.

Das Motiv kann ich vergessen und mache mich auf die Suche nach einem anderen Motiv. Nach einiger Zeit werde ich dann fündig und bin fürs erste zufrieden, wenigstens etwas gemacht zu haben. Wie sehr oft in den letzten Tagen hatte das Wetter dann aber doch noch ein wenig Mitleid mit mir. Für ca. 20 Minuten hat der Niederschlag nachgelassen und das Licht wurde besser. Diese Möglichkeit musste natürlich ausgenützt werden, also zurück auf die Brücke um noch etwas Winterstimmung einzufangen. Für das Stativ war es zu windig. Das hatten wir vor einigen Tagen schon miterlebt, wie schnell es gehen kann und eine Kamera vom Wind über das Geländer geworfen wird. Also muss eine Freihandaufnahme auch reichen, wie wohl eine Langzeitbelichtung da noch viel wirkungsvoller gewesen wäre.

Sehr rasch schlägt das Wetter wieder um und bis in die frühen Morgenstunden regnet es praktisch ohne Unterbrechung. Wieder eine Nacht ohne die Möglichkeit Nordlichter zu sehen. 

Die Bildbesprechung ist wieder ganz interessant. Die Seeadler, die bei mir nicht wirklich gut geworden sind, hatten andere Kollegen perfekt abgelichtet. Die Kirche am Strand, die mir so gar nicht gelegen ist, wurde von den Kollegen auch perfekt in Szene gesetzt. Das sind die Momente wo man feststellt, dass man noch ganz viel an sich arbeiten muss. Genau darum macht man ja so etwas!!

Am Nachmittag wird dann langsam mit dem Aufräumen und Kofferpacken begonnen, bis spät am Abend zögern wir noch die Fotoausrüstung auch zu verstauen, immer gibt es die Hoffnung auf eine Loch in der Wolkendecke, frei nach dem Motto „die Hoffnung stirbt zuletzt“.

Am Abend werden dann noch die Speisereste verkocht, Buttererdäpfel mit Röstgemüse.