Um 07:30 sollten wir vom Hotel abgeholt und zum Vermieter des RV (Recreation Vehicle, Wohnmobil) gebracht werden. Wie es sich gehört, sind wir 10 Minuten früher am Treffpunkt, aber es kommt niemand. Um 8:00 kommt dann leichte Nervosität auf. Ein Anruf im Office bleibt erfolglos, da dies erst ab 9:00 besetzt ist. Kurz darauf kommt dann aber ein Taxi für uns. Der Taxler hatte sich aber für seinen Arbeitstag schlecht vorbereitet. Er wusste nicht wohin wir müssen und konnte, nachdem ich ihm die Adresse gesagt hatte auch nur mit Mühe das Navi bedienen. Dass sein Auto einer Müllhalde gleichkam und seine besten Tage auch schon lange hinter sich hatte, war nur die Draufgabe.
Die Übergabe des RV war dann aber sehr angenehm. Nicole, eine Nürnbergerin, war wohl neu hier, aber sie hat sich sehr bemüht. Nach den Formalitäten „durften“ wir noch einen Film über den Umgang mit dem RV ansehen, ein Check rund um den Wagen schloss die Übernahme ab und wir durften mit unserem brandneuen RV (2400 Meilen am Tacho) auslaufen. Der Sound der 8 Zylindermaschine (6,6 l Hubraum, 350PS) hoben meine Wohlbefinden gleich nochmals deutlich. Jetzt trennen uns nur mehr 130 Meilen von Portland und Anja!!!
Die Fahrt nach Portland auf der I5 war sehr problemlos, ich hatte mich an die 6500 kg und die 750cm Länge sehr rasch wieder gewöhnt. Die Gegend hier ist sehr waldreich und frisch grün, da wie Anja es beschreibt, ja ständig gut gegossen wird. Wir hatten auch einige Regenschauer, aber immer nur auf kurzen Streckenabschnitten. Den Campingplatz haben wir auf Anhieb gefunden und frei war auch genügend. Kurz nachdem wir unseren Stellplatz bezogen haben, ist auch schon Anja eingetroffen. Ein freudiges Wiedersehen nach knapp 4 Monaten.
Nun mussten wir natürlich noch den Ersteinkauf erledigen. Eine Herausforderung! Einerseits findet man sich in den Geschäften hier schwer zurecht (zumindest am Anfang), dann gibt es alles nur in Jahresmengen und man ist auch verleitet vieles zu kaufen was man gar nicht braucht, aber es ist so cool und man bekommt es bei uns so gar nicht.
Nach dem Einkauf werden wir noch kurz Anja´s „Host Eltern“ und den Kindern vorgestellt. Alexis begrüßt uns mit den Worten „Guten Tag, mein Name ist Alexis und ihre Tochter ist sehr nett“
Zum Abschluss werden wir von Anja noch zum Essen eingeladen, denn sie verdient ja jetzt ihr eigenes Geld und ist ganz stolz darauf.
Die letzte Hürde des Tages stellt dann noch unser Bett dar. Es ist ein „Hochbett“ ca. 1 Meter hoch und wir wissen noch nicht wie wir da hineinkommen sollen. Vor allem Iris tut sich schwer mit ihrem frisch operierten Knie und Riki meinte doch sie soll es nicht überanstrengen. Aber irgendwie haben wir auch dies geschafft.
Ab jetzt ist Urlaub, ich hoffe dass mir der „Rucksack“ welchen ich in Wien gelassen habe nicht noch nachgesendet wird und bin mir sicher, dass die Entscheidungen, die nach dem Urlaub anstehen die Richtigen sein werden.