Strausberger Platz

Im Mittelalter befand sich in der Nähe des heutigen Strausberger Platzes der Richtplatz Berlins. Hier wurde beispielsweise Hans Kohlhase 1540 hingerichtet, dem Heinrich von Kleist in seinem Roman Michael Kohlhaas ein Denkmal setzte. Seit dem Bau der Akzisemauer in den 1730er Jahren gehört der Platz zu Berlin. Im 19. Jahrhundert war er eine Straßenkreuzung zwischen der Großen Frankfurter Straße sowie Kraut-, Weber- und Strausberger Straße und lag etwa 50 Meter östlich seiner heutigen Lage.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gegend um den Strausberger Platz nahezu vollständig zerstört. In der Nachkriegszeit wurde deshalb unter der DDR-Führung mit dem Bau neuer sozialistischer Wohnhäuser im Stil des Sozialistischen Klassizismus begonnen. Nach einem städtebaulichen Wettbewerb 1951 wurde die Bebauung der damaligen Stalinallee zwischen Strausberger Platz im Westen und Proskauer Straße im Osten in Blöcke aufgeteilt und an verschiedene Architektenkollektive zur Planung und Bebauung übergeben. Die Bebauung des Strausberger Platzes oblag 1952–1955 einem Kollektiv um Hermann Henselmann.

Die Baustelle am Strausberger Platz war einer der Ausgangspunkte der Streiks gegen die erhöhten Arbeitsnormen in der DDR am 16. Juni 1953 und damit des Aufstandes am 17. Juni 1953.

Der ovale Platz wurde 1967 aufwendig gestaltet, nachdem ein Jahr vorher ein vom Kunstschmied Fritz Kühn gestalteter Brunnen aufgestellt worden war.

Die aktuelle Restaurierung des Platzes und der anschließenden Karl-Marx-Allee soll die Gegend wieder zu einer beliebten Einkaufsstraße machen und die denkmalgeschützten Gebäude erhalten.

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