Heute in der Früh ist alles anders. Kein Regen der uns weckt, kein Vogerl, das über das WoMo Dach läuft und auch sonst ist absolute Ruhe. Kalt ist es auch nicht im RV, da wir die ganze Nacht (auf besonderen Wunsch) die Heizung durchlaufen haben lassen. Der Blick aus dem RV ist fast nicht möglich, da die Scheiben komplett angelaufen sind, bringt aber sehr rasch Aufklärung warum es so ruhig ist. Ganz einfach, Schnee macht keinen Lärm, wenn er vom Himmel fällt. Es ist nicht viel Schnee, aber so 3-4cm sind es doch. -0,9°C zeigt das Thermometer, die Österreichfahne ist eingefroren. Der Besuch der Sanitäranlagen beschränkt sich auch auf das nötigste, denn diese sind nicht geheizt. Gottseidank haben wir alles im RV.
Unsere Fahrt nach Bend führt uns wieder durch neue Landschaften. Der erste Straßenabschnitt (138) beginnt gleicht richtig fad. 10 Meilen geht die Straße kerzengerade durch die Landschaft. Nichts zu tun für den Fahrer, kein Lenken, kein Gasgeben, nichts! Irgendwie muss mein TomTom das mitbekommen haben, denn er hat zur Abwechslung auf dem Weg zum Paulina & East Lake die kürzeste Route gewählt. Und das war dann richtig spannend. Zuerst eine zweispurige Landstraße, plötzlich endet aber der Asphalt, die Richtung stimmt, also fahren weiter. Nach kurzer Fahrt wird die Straße immer enger, aber das TomTom ist sich immer noch sicher, dass wir richtig sind. Mitten im Wald dann eine Abzweigung, unser Navi ist sich nun nicht mehr ganz sicher und wir auch nicht. Links oder rechts ist die Frage. Also versuchen wir es links. Nun ist es bis zur vermeintlichen Abzweigung zur Hauptstraße plötzlich deutlich weiter. Also schieben wir zurück. (Nur zur Erinnerung, wir fahren ein RV und keinen PKW). Zweiter Versuch, wir fahren nach rechts. Nach ca. 500 m sperrt aber ein Bachlauf auch diesen Weg ab. Ein Wendemanöver steht an. Mitten im Wald auf einem einspurigen Waldweg mit 7,5 m Länge. Da kommt Freude auf, zumindest beim Fahrer. Alles kein Problem für einen echten Steirer, nach 20 Minuten finden wir auch ohne Hilfe des Navi den richtigen Weg zu den Lakes. Die Straße führt wieder auf einen Berg und es dauert nicht lange und wir sind wieder im Schnee. Der erste Trail führt uns zu Fuß in ein Obsidian Feld. Da ist der Neuschnee ein interessanter Überzug zu den tief schwarzen Steinen. Die Sonne scheint und wir genießen die Ausblick zu den Kaskaden, welche ebenfalls noch tief mit Schnee bedeckt sind. Der zweite Trail führt uns zu den Paulina Falls. Ein kleiner Wasserlauf mit zuerst kleineren Wasserfällen und zum Schluss mit einem richtig schönen Wasserfall.
Nach diesen tollen kleinen Wanderungen geht es weiter nach Bend, wo wir für 16.00 Uhr bei den Cousinen meiner Mutter angekündigt sind. Den Nachmittag und den ganzen Sonntag verbringen wir in Bend.
Wir machen einen Ausflug zum Smith Rock, die dritt schwerster Kletterwand der Welt. Hier hat es erstmals angenehme Temperaturen. Der Blick vom High Dessert zu den schneebedeckten Kaskaden ist sehr schön. Wir sind nun gespannt, wie sich die Landschaft hin zum Yellowstone NP entwickeln wird.
Wir durften hier in Bend zwei sehr nette und abwechslungsreiche Tage verbringen und wurden bestens betreut. Es war sehr interessant einen bisher für uns nur durch
Erzählungen bekannten Teil der Familie kennen zu lernen. Danke für die Gastfreundschaft.