Bangkok 5. & 6.11.2016

Thailand, stand eigentlich nie auf unser Wunschliste, wenngleich man immer wieder hörte dass es dort sehr schön sein soll. Geplant war ein Wanderurlaub im September, doch daraus wurde aus dienstlichen Gegebenheiten leider nichts.

Ein Erholungsurlaub im November sollte es dann werden. Da sind die Ziele eingeschränkt, aber im Reisebüro hat man uns dann Thailand, im speziellen Khao Lak empfohlen. 

Die Anreise mit einem Zwischenstopp in Bangkok und nach 2 Tagen weiter über Phuket nach Khao Lak. 

Wir haben es nicht bereut diesem Rat zu folgen. Viele Eindrücke einer uns bisher unbekannten Kultur und Landschaft konnten wir sammeln. Aber auch viel Erholung und Wärme für die nächsten Monate konnten wir aufnehmen.

Der Abflug ist für 23:20 geplant, also verbringe ich den Tag noch im Büro, die Taschen sind ohnehin schon gepackt. Alle Vorbereitungen sind auch erledigt. Das Taxi ist viel früher da als bestellt, auch kein Problem, wo wir die Zeit totschlagen ist auch egal.  

Am Flughafen ist praktisch gar nix los, haben wir so auch noch nicht erlebt. 2 Schalter für die Gepäckaufgabe sind offen, aber selbst da bildet sich keine Schlange. Am Security Check dasselbe. Die Wartebereiche sind auch alle leer. Außer unserem Flug gehen noch ein oder zwei weg. Nachdem ich den Flughafen in Warschau und Amsterdam erst vor kurzem gesehen habe, muss ich sagen, der Wiener Flughafen ist eine mickrige Angelegenheit. Kaum Geschäfte zum Einkaufen, wenig Platz auf den Gängen und viele WCs sind nur über Stiegenabgänge erreichbar.  

Wir kommen sehr pünktlich weg, der Flug ist meist sehr ruhig. Gesehen habe ich trotz Fensterplatz nichts, da die Sonnenblenden überall herunten waren. Es war ja für die Passagiere ein Nachtflug.  

Die Abholung in Bangkok hat gut funktioniert. Im Hotel angelangt wurden nur die Taschen aufs Zimmer gestellt und danach gleich die Sukhumvit Road erkundet. Ein ziemliches Gewurl auf den Straßen, den Gehsteigen und auch bei den Stromleitungen.  

Der erste Eindruck - kann ein ganz interessanter Urlaub werden.  


6.11

Richtig gut ausgeschlafen machen wir uns um 09:00 auf den Weg um Bangkok zu erkunden. Da wir nur zwei Tage Zeit haben müssen wir uns um die wesentlichen Highlights kümmern. 

Am Montag gibt es eine geführte Tour zu den "Top Plätzen". Der Wochenendmarkt bietet sich an. 15.000 Stände (angeblich der gröste Markt der Welt) bieten hier alles an was man braucht und was man nicht braucht. Alles wird auf kleinsten Raum angeboten. 

Nach diesem Shoppingerlebnis gehts mit dem Skytrain zum Chao Phraya River. Hier setzt sich das bunte Treiben vom Chatuchak Markt weiter. Schiffe jeder Grösenordnung bewegen sich scheinbar ohne Regeln am Wasser. Vom kleinen Longtailboot bis zu Frachtschiffen alles ist in der braunen Brühe unterwegs. 

Nachdem wir das Treiben eine Weile beobachtet haben und mich vor allem die Longtailboote faszinierten, mussten wir mit soetwas fahren. 

Kurzentschlossen haben wir eine zweistündige Fahrt, besser gesagt einen wilden Ritt gebucht. 

Erst geht es zwischen allen anderen Schiffen meist Vollgas den Chao Phraya entlang, bei den Sehhenswürdigkeit en bekommt der LKW Motor eine kurze Verschnaufpause, danach wir aus ihm wieder alles herausgeholt was nur geht. Dies quittiert der Dieselmotor mit einer tief schwarzen Rauchwolke. Euro 6 tauglich scheinen die noch nicht zu sein. 

Danach geht es über eine Schleusse nach über Thonburi, früher ein Vorort von Bangkok. Thonburi wird über die Klong (Kanäle) erkundet. Das Venedig Aisens wird es auch genannt. Hier die sehr einfachen Pfahlbauten keine 2km entfernt die Wolkenkratzer, größer kann der Unterschied nicht sein. 

Um den Tag noch gebührend abzuschließen gehen wir zum Patpong Nachtmarkt. Eine Mischung aus Handel mit (gefälschten) Waren aller Art und Dienstleistungen aller Art. 

Ein wenig hat sich nach den ersten Tag in Thailand mein Bild der Asiaten geändert. Hier ist viel los, überall bewegt sich was, aber hektisch habe ich es nicht empfunden. Die Menschen hier sind sehr freundlich, immer wieder spricht man uns an wenn wir am Stadtplan versuchen uns zu orientieren. 

Das geordnete Anstellen beim Skytrain würde ich mir in Wien bei der U-Bahn auch wünschen. Das Handyzeitalter hat auch hier das soziale Verhalten geändert, in der U-Bahn hat jeder egal ob jung oder alt das Handy in der Hand. Was bei uns Tinder heißt, heißt hier "Sex now", frei nach dem Motto warum lange herumreden ...

Die Trauer um den kürzlich verstorbenen König Bhumibol Adulyadej ist hier allgegenwärtig. Kein Wunder, war er doch 66 Jahre lang Thailands König. Praktisch alle Menschen tragen Trauerkleidung, im Skaitrain läuft auf den Bildschrimen ausnahmslos ein Rückblick auf Bhumibols Leben. Selbst an den Bankomaten, im Hotel an vielen öffentlichen Plätzen wir den verstorbenen König respekt erwiesen. 


7.11

Das Wochenende ist vorüber also läutet der Wecker um 06:30! Das ist notwendig, da wir um 08:30 pünktlich  beim Treffpunkt Taksin Brücke zu einer Tagestour mit Reiseführer sind.  

Die Tour umfasst alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie 

• Königspalast

• Wat Prakaeo

• Wat Po

• Wat Arun

• Gemüse und Blumenmarkt

Die Tempelanlagen sind beeindruckend und auch die Kurzeinführung zum Thema Buddhismus ist ganz interessant. Viel wird auch über den verstorbenen König gesprochen. Zum Königspalast kommen täglich Zehntausende Menschen um dem König die letzte Ehre zu erweisen.  

Am Vormittag gab es ein köstliches Süppchen im Gemüsemarkt. Am Nachmittag eine Stärkung mit typischen asiatischen Gerichten. Unterwegs waren wir mit dem Expressboot, dem Linienbus (Baujahr Anfang 1900) und als Highlight mit einem TuckTuck. 7 Personen plus Fahrer auf drei Rädern, da ist Nervenkitzel garantiert.  

Der Wettergott hat es heute nicht so gut gemeint mit uns, immer wieder sind wir nass geworden, hat der Regen aufgehört war es unerträglich schwül. Ist man dann durchnässt in ein klimatisiertes Gebäude gekommen, war das Wohlbefinden stark eingeschränkt.  

In der Skytrain ist am Montag logischerweise mehr los, aber auch wenn der Zug bis auf den letzten Platz voll ist geht immer noch alles völlig geordnet über die Bühne.  

Grundsätzlich könnte man in Bangkok noch viel erleben, aber der Wunsch nach Urlaubserholung ist doch schon sehr groß und somit bin ich ganz froh, dass es morgen weg vom Trubel der Millionenstadt hin zum Relaxing an den Strand geht.