Zum Ursprung Rumäniens

Die Fahrt in ferne und nahe Vergangenheit, so lässt sich der heutige Tag beschreiben. 

Den Tag haben wir mit dem Sonnenaufgang am Argamum Fortress begonnen.  In den Resten einer Kirche die ca. vor 2700 Jahren erbaut wurde. 

Nach einem weiteren köstlichen Frühstück ging es weiter zur ältesten Ansiedlung auf rumänischem Boden. 

Marius hat uns für unsere Weiterfahrt noch die Besichtigung der Kirche von Istrien empfohlen. Als wir langsam an der Kirche vorbeifuhren sahen wir zwei alte Damen die uns aufmerksam beobachteten. Die Kirche schien verschlossen zu sein, trotzdem parkten wir und stiegen aus. Eine der beiden Damen kam sofort auf uns zu und versuchte sich mit uns zu verständigen. Offenbar wollte sie wissen, ob wir die Kirche besichtigen wollen? Ja wollen wir. Die Dame hatte den Schlüssel, sperrte uns sehr freundlich auf, und erklärte uns in der Kirche alles wichtige mit wenigen Worten auf Rumänisch. Foto, Foto war immer wieder zu verstehen, also die Aufforderung alles zu Fotografieren. Original, Original mit diesen Worten zeigte sie uns die ursprünglichen Teile der Kirche. Auch das Museum „mussten“ wir uns ansehen. Dort hat sie sich dann gleich eine Krone aus dem Jahr 1862 aufgesetzt, passte ihr ganz gut. Parallel hat sie uns auch noch ihr Leiden am Knie mehrfach mitgeteilt und uns auf den Blick in ihren Garten hingewiesen. Schade dass wir ihre Sprache nicht konnten, sie hätte noch viel zu erzählen gewusst. 

Nach diesem netten Erlebnis ging es weiter zu den Ausgrabungen in Histria. Histria wurde als Kolonie der ionischen Stadt Milet gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. gegründet. Ihren Namen erhielt sie von der Donau, deren Unterlauf die Griechen Istros nannten und die bei Histria ins Schwarze Meer mündet. Nach den Perserkriegen erlebte Histria im 5. Jahrhundert v. Chr. eine Blüte (städtischer Ausbau, Münzprägung).

Immer wieder erstaunlich wie sich so eine Ansiedlung prachtvoll entwickelt um dann irgendwann doch wieder im Nichts zu verschwinden. 

Auf diesem Weg ist auch der nächste Ort den wir besuchten, Constanța, ebenfalls aus dem 7. Jahrhunderts v. Chr. Die Altstadt mit ihren prachtvollen Bauten verfällt zum großen Teil. Neubauten stehen halb fertiggestellt seit vielen Jahren neben verfallenem  Prachtbauten aus der Jahrhundertwende. Selbst das im Jugendstil errichtete Casino verfällt zusehends.

Die Plattenbauten sind auch nicht gerade sehr ansehnlich. 350.000 Einwohner hatte   Constanța 1992, 2011 nur mehr 280.000. 

Einzig am Jachthafen ist reges Treiben, da reihen sich moderne Lokale aneinander und vor allem die junge Bevölkerung lässt es sich dort gut gehen. 

Was hier auch sehr auffällt ist der Unterschied zwischen arm und reich. Da stehen uralte Dacias neben US Karossen und deutschen Edellimousinen. 10km außerhalb der Stadt fahren die Leute mit dem Pferdefuhrwerk. 

Was wir auch immer wieder hören ist, dass es einen Mangel an Arbeitskräften gibt. Sowohl an Facharbeiter wie auch an Menschen, die imTourismus arbeiten mangelt es. Viele wandern in Länder, in denen man besser verdient, aus. Hier arbeiten dann Moldawier und Nepalesen. Eine Entwicklung, die mich sehr nachdenklich stimmt, wie soll das weitergehen?