Etappe 5

Die letzte Unterkunft war ein wenig kurios!
Der Gasthof Rose in Vorderhornbach, einer 248 Seelen Gemeinde, existiert offenbar "schon immer". 
Man sieht auf den ersten Blick, dass das irgendwann einmal was ganz Großes gewesen sein muss. Ein vierstöckiges Haus, mit einem kleinen Kaufhaus, welches aber schon seit langem geschlossen scheint. 
Das Haus wird offenbar noch von der 87 jährigen Seniorchefin geführt, die eigentlich Krankenschwester werden wollte, aber das Haus übernehmen musste, weil der Bruder im Krieg gefallen war. Die Dame ist wohl schlecht bei Fuß, aber geistig noch voll fit und total gut informiert über alle aktuellen Themen. 
Der Sohn ist wohl offiziell der Chef hier, aber die Mama gibt die Richtung vor.
Die Zimmer sind vom Stil her vermutlich aus den 1950iger Jahren, aber sauber. 
Um 18:00 begeben wir uns zum Abendessen, die Speisekarte bietet alles was man von einem Landgasthof so erwartet. Die Preise sind günstig. 
Die Bestellung wird umgehend aufgenommen, die Getränke rasch gebracht. Dann passiert aber nichts. Wir sitzen ganz in der Nähe der Küche, von dort nimmt man aber keine Aktivitäten war. 
Nach ca. 30 Minuten scherzte ich: "Der Koch ist wahrscheinlich noch nicht da" 
Egal, wir haben uns mit den nächsten Routen auseinandergesetzt und am warmen Kachelofen die verspannten Muskeln gewärmt. 
Es sind dann noch Gäste gekommen, die auch ihre Bestellungen aufgegeben haben. Nach insgesamt einer Stunde kam dann der Chef/Koch und meinte nur lapidar:"Na dann gehen wir es an"
Wir haben uns nur angesehen und das Lachen fast nicht verhalten können.
Das Essen war dann aber mehr als reichlich und durchaus schmackhaft. 
Der Blick in die Küche lässt sich nicht beschreiben, vielleicht am besten noch so: Ehemalige Großküche, jetzt auf Sparflamme, trotzdem alles angeräumt. 
Zum Abschluss haben wir uns noch über das Frühstücksgeschirr amüsiert, die Eierbecher vermutlich aus den frühen 1970iger Jahren, aber auch beim Frühstück  eine durchaus ansprechende Auswahl. 

Die heutige Etappe war eine eher anspruchslose, da praktisch keine Anstiege zu bewältigen waren. 
Der Lech ist hier schon ziemlich angewachsen, und nimmt viel Platz ein. Der Großteil des Flussbettes ist um diese Zeit ausgetrocknet, es liegen Unmengen an Schotter und Treibholz herum. Im Sommer ist das Gebiet hier ein beliebter Brutplatz für viele Vögel. 
Da die Kondition nun aber langsam schwindet, war es trotzdem anstrengend und wir waren froh, dass wir schon um 14:00 am Etappenziel nach 17km angekommen sind. Erstmals konnten wir gemütlich Kuchen und Kaffee genießen und mussten nicht mehr weiter.