Mértola

Wir bewegen uns weiter in Richtung Algarve voran. Die Gegend zwischen Evora und Mértola ist geprägt vom Olivenanbau. Die zum Teil sehr hügelige Landschaft ist fast ausschließlich mit Olivenbäumen bepflanzt. Zum Teil mit schon sehr alten Beständen, zum Teil mit erst kürzlich gepflanzten Bäumen. Sonst ist die Gegend eher sehr karg, alles ist ausgebrannt, Regen gibt es hier nur in den Monaten Derselbe bis ~ April, da soll es dann wunderbar grün sein und viele Pflanzen sollen blühen. Das kann man sich jetzt im September gar nicht vorstellen. Die Olivenhaine sind alle künstlich bewässert, sonst würde vermutlich hier nichts gedeihen. 

Entlang zur spanischen Grenze verläuft der Fluss Guadiana, der künstlich aufgestaut wurde. Der Stausee prägt hier das Bild, dem Stausee mussten auch Ansiedelungen die bereits seit der Steinzeit weichen. Anstelle der alten Ansiedelung wurde dann ein neues Dorf angelegt, da habe sich die Architekten nur wenig Mühe gegeben. Heute leben dort nur mehr wenig Menschen, da sie die Seele des Dorfes vermissen, die liegt offenbar noch im überfluteten alten Dorf.

Zahlreiche sind hier ausser den Olivenbäumen nur nich die Steinkreise oder auch Einzelne Monolithe die Zeugen einer schon sehr frühen Besiedelung hier sind.

Die Besiedelung ist auch eher spärlich. Die Orte die es gibt sind wohl ganz nett, oft mit einer Burg und einen schönen Altstadtkern, aber auch hier sieht man ausser einigen wenigen Touristen nicht viele Menschen. Das macht sich dann auch bemerkbar als wir uns stärken wollten. Trotz Unterstützung von Google und TripAdvisor haben wir nichts gefunden. Die meisten im Internet angeführten Lokale sind dauerhaft geschlossen, bei den anderen stimmen zumindest die Öffnungszeiten nicht, oder sie sind gerade im Urlaub. Nach langen suchen haben wir dann ein Café gefunden das offen hatte, aber da dies in kurzer Zeit schließt wurden wir nicht mehr bedient. Das ließ unsere Stimmung nicht gerade steigen, den ganzen Tag ohne Essen ist auch nicht fein. Schlussendlich fand wir dann ein Lokal, dass jedoch erst um 19:30 öffnet, aber eine tolle Lage hat und aus der Küche duftete es schon sehr verlockend gut. Mangels an alternativen haben wir die fast zwei Stunden auch noch gewartet und haben zwischendurch unser Quartier bezogen. 

Der Name der Unterkünfte „Horta da Quinta“ hat mich von Anbeginn schon fasziniert und wir wurden nicht enttäuscht. Das Haus liegt mitten in der Natur nur einige wenige Häuser in der Nähe, bietet aber vom Schwimmbad über einen Fitnessraum und sehr nett eingerichtet Zimmer alles was man braucht. Der Besitzer ist extrem freundlich, zeigt uns alles was hier gibt und was man in der Gegend so machen kann und sich ansehen sollte. Der Hinweis, dass das hier einer der besten Plätze ist um den Sternenhimmel zu beobachten nehme ich mit besonderer Freude wahr, leider ist heute Vollmond und da ist der Sternenhimmel selbst hier nicht sehr gut zu sehen.

Am Weg zum Abendessen zeigt sich dann noch eine tolle Sonnenuntergangsstimmung, der Blick auf die Burg und Altstadt von Mértola ist fantastisch.

Das lange warten auf das Essen hat sich vollkommen gelohnt, es war ausgezeichnet. Auch hier hatten wir direkten Blick auf Mértola mit seiner Burg und die Lichtstimmung hat sich permanent verändert, bis  sich schließlich das schwarz der Nacht über Mértola gelegt hat und die Stadt dann von der künstlichen Beleuchtung erhellt wurde. Ein toller Tagesabschluss für eine doch anstrengenden Tag.