3.2.2018

Die Nacht war kalt, auch am Zimmer! 15°C ist nicht wirklich viel, da schaut außer der Nasenspitze nichts aus dem Bett heraus. 

Um 09:00 ging das „offizielle“ Programm los, das Naturschauspiel der Morgendämmerung hat mich aber bereits ab ca. 07:15 in den Bann gezogen. Es ist unglaublich beeindruckend wie sich das Licht hier entwickelt. Es dauert ca. 2 Stunden von den ersten Rotverfärbungen bis dann die Sonne tatsächlich über dem Horizont hervortritt. 

Zur ersten Location hatten wir nur ca. 100m Fußweg und schon gab es einen herrlichen Ausblick in einen kleinen Fjord. Nachdem die Sonne aufgegangenen war, stand Einkauf am Programm. Die Hütten sind als Selbstversorgerhütten ausgelegt, Restaurants gibt es in der Nähe keine und wo es welche gibt, sind diese sehr teuer. Also schwingen wir selbst den Kochlöffel. Rasch haben meine Hüttenkameraden und ich das Menü für die nächsten Tage zusammengestellt, die Arbeitsaufteilung war auch rasch erledigt. 

Nach dem Einkauf gab es noch eine kleine Vorstellungsrunde und die Programmeckpunkte für die Woche. Erholung wird das keine, aber dafür bin ich ja auch nicht hergekommen.

Der Nachmittag stand dann wieder im Zeichen der Lichtmalerei. Wir verbrachten 3 Stunden am Skagsanden Beach, die Lichtsituation war in jeder Minute anders und einzigartig. Man kann das irgendwie noch gar nicht fassen, wie sich das Licht von früh morgens bis spät abends entwickelt.

Am Strand hatte dann die Kleidung ihren ersten Test bestanden. Es ist nicht besonders kalt hier (-3°C) aber der Wind geht doch immer und beim Herumstehen kühlt man recht rasch aus.

Gegen 17:00 waren wir wieder zurück in den Hütten. Der Hunger meldet sich auch langsam, also ran an den Herd. Spagetti mit Thunfisch war als Menü ausgewählt, schnelle Küche aber gut.

Nebenbei werden die Fotos auf den PC gespielt, eine erste Sichtung durchgeführt und alle Akkus wieder aufgeladen. 

 


Um 19:00 geht es wieder raus und hoffentlich gibt es heute das grüne Licht am Himmel. 

 

Nach ca. 20 Minuten Fahrt sind wir auch schon am Ziel. Beim Aussteigen aus dem Auto macht sich bei unserem Guide Unruhe breit. „Burschen“ rasch, das Licht ist da, anfänglich verstehen wir die Aufregung nicht, denn wir sehen nicht wonach wir gesucht haben. Rasch gehen wir zum vorgesehenen Standort, nach den ersten Foto verstehen wir worum es geht. Sie sind da, die Nordlichter, schwach aber doch. Die Aufregung legt sich langsam, alle haben zumindest ein brauchbares Aurora Boreales Foto auf der Speicherkarte. Unsere Spannung sinkt, die Aktivität am Himmel nimmt zu. Wir erleben in diesen drei Stunden ein Auf und Ab der Auroraaktivität und ich bin schwer beeindruckt vom Geschehnis. Kurz vor Mitternacht sind wir mit einer vollen Speicherkarte wieder zurück, eine kurze Sichtung lässt Freude aufkommen, da ist sicher was Brauchbares dabei.