In der Früh gab es natürlich wieder ein wenig Fuchsjagd, dann steht wieder ein wenig Bildung am Programm. Wir wollen uns das Bergwerk in Goslau und die Stadt Goslau selbst ansehen. Die Vorräte müssen wir auch wieder auffüllen, also müssen wir auch ein wenig shoppen.
Die Anlagen des heutigen Museums und Besucherbergwerks Rammelsberg, welches am 14. Dezember 1992 zusammen mit der Altstadt von Goslar von der UNESCO auf die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurden, blicken auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Bergbau wird hier seit 968 betrieben. Wir haben eine Führung im Roeder Stollen gebucht. Uns wird von einem überaus kompetenten Führer der historische Bergbau erklärt. Es ist wieder so ein Moment, der mich sehr zum Nachdenken anregt.
Die heutige Gesellschaft ist mehr und mehr zu einer Freizeit/Konsumgesellschaft geworden. Ein großer Teil davon ist Dienstleistung wie zB imTourismus. Von unserer Gesellschaft wird in 1000 Jahren nicht mehr viel übrig sein. Möglicherweise wird man noch die Spuren der Zerstörung sehen, die wir hinterlassen.
Die Technik, die ich beruflich betreue ist auf höchsten Niveau, „meine“ Maschinen machen 33 Bilder in der Sekunde von Objekten und werten über 100 Eigenschaften dieser Objekte aus. Täglich werden so pro Maschine ca. 700.000 Objekte geprüft. Das ist eine tolle Sache.
Aber wenn ich mir vorstelle, wie man vor 1000 Jahren Bergbau betrieben hat, oder auch noch im 19. Jahrhundert!? Da gab es noch kein Wikipedia, wo man nachsehen konnte, man konnte sich mit anderen Fachleuten nicht so einfach wie heute austauschen und Erfahrungen einfach kopieren wie es zB. die Chinesen machen. Da musste man selbst kreativ sein. So entstanden im Harz ca. 200 Speicherteiche mit insgesamt etwa 400 Millionen m³ Wasser Speichervolumen.
Die Pumpen und Förderstrecken die mittels Wasserkraft betrieben wurden sind Technik vom Feinsten. Alles zu einer Zeit gebaut, wo noch Handwerkskunst gefragt war. Die viele Ideen die man damals hatte, sind auch heute noch in Verwendung.
Nach dem Bergwerk sind wir durch Goslau geschlendert, die vielen noch sehr ursprünglichen Fachwerkbauten und zum Teil auch noch, die mit Steinen gepflasterten schmalen Wege, vermitteln einen guten Eindruck, wie es früher hier so ausgesehen hat.
Den Rückweg dehnen wir ein wenig aus und bummeln noch ein wenig durch die Gegend. Wir haben damit einen kleinen Teil des Harz gesehen, es hat uns jedenfalls gut gefallen.