Lissabon bis Évora (10. -12.9.2019)

Auf der Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit entdecken wir eine Bäckerei, die genau meine Geschmacksnerven getroffen hat. Zur Abwechslung gibt es „süßes Frühstück“. Ein Briocheteig mit einer Glasur aus Kokos und Vanillecreme und ein Pastel de Nata, eine Blätterteigtörtchen gefüllt mit Vanillepudding. Hätte ich nicht gerade ein anderes Programm, könnte ich davon täglich einige verzehren!

Pünktlich um 11:00 werden wir abgeholt und fahren zum Flughafen um unser Auto zu übernehmen. Im Anmeldebereich zu den Mietwagen war die Hölle los, warten sind wir hier in Lissabon aber ohnehin schon gewöhnt :( .

Es ging dann aber deutlich schneller als die Warteschlange vermuten lies und so konnten wir bald unsere CITROEN C4 Cactus übernehmen. Gemein bei der Übergab war nur, dass genau gegenüber ein Volvo XC60 geparkt war, da tut es ein wenig weh in den C4 einzusteigen, vor allem wenn nicht einmal die beiden Reisetaschen im Kofferraum platz finden. Die Ausstattung mit CarPlay hat den Frust dann aber bald verfliegen lassen, so ist wenigst das Navigieren über mein Handy etwas angenehmer. Über die Ponte Vasco da Gama, mit 12,3km die längst Brücke Europas verlassen wir Lissabon und begeben uns in die Hauptstadt der Region Alentejo, der Stadt Évora.

Das historische  Zentrum Évora wurde 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Sie hat etwa 60.000 Einwohner und ist Sitz des Erzbistums Évora und einer staatlichen Universität.

Wir ziehen es vor nicht direkt über die Autobahn nach Évora zu fahren sondern genießen die Fahrt über die Landstraßen, auf denen wir praktisch alleine unterwegs sind. Am Weg nach Évora liegen noch Steinkreise aus der Steinzeit und eine Höhle mit ca. 50.000 Jahre alten Wandmalereien. Die Höhe finder wir leider nur verschlossen vor. Eine Besichtigung ist nur mit 24 stündiger Voranmeldung möglich.

Die Landschaft hier ist geprägt von Korkeichen und Olivenhainen. Die Korkernte ist sehr interessant, nur alle 9-12 Jahre kann eine Teil der Rinde dem Baum entnommen werden. Die Bäume stehen unter Schutz und dürfen nicht gefällt werden. Das Produkt Kork ist eines der wichtigsten Exportgüter Portugals. Wir lieben unsere Korkböden sehr, es ist ein sehr natürliches Material und total angenehm zu begehen. 

Einer unserer Reiseführer hat dann auch noch eine Restaurantempfehlung am Land für uns parat. Der Reiseführer nennt sich „Wild Portugal“ und so war auch unserer erster Eindruck vom Lokal. Wir wollten schon umdrehen, doch ich entschied das machen wir jetzt, obwohl wir die einzigen Gäste waren die etwas zu essen wollten. Die Empfehlung war Feijoada (ist ein Eintopf aus Bohnen, Schweine- oder Rindfleisch und zahlreichen weiteren Zutaten). Dieser fand sich auch der einfachen Speisekarte aber nicht. Doch auf Nachfrage stellte sich heraus dass diesen Eintopf doch auch heute gab. Kurzum haben wir zwei Portionen bestellt und waren danach mehr als satt. Ein richtiges Landessen, einfach aber gut. 



Die Feijoada, hatte dann heute in der Früh noch ihre Nachwirkung gezeigt. Iris hatte einige Tage vor dem Abflug mit Durchfall zu kämpfen. Die doch sehr deftige Küche hat ihr Darm offenbar noch nicht ganz vertragen, so konnten wir erst mit Verzögerung aufbrechen um die Stadt Évora zu erkunden. 

Évora ist ein wirklich nettes Städtchen, lebendig, aber nicht überfüllt. Alles hier ist sauber und in halbwegs guten Zustand, viele Gässchen sind Autofrei, so lässt es sich entspannt durch die Stadt schlendern. Eine Kirche mit einem Raum der mit Knochen bestückt ist, ein römischer Tempel, eine Universität, eine Kathedrale  und ein Aqueduct und eine nette Plätzchen die zum Rasten einladen.

Eine richtig nettes Plätzchen. 

Am Abend gehen wir noch einmal eine Runde auch die Stadt, über der Kathedrale steht der Mond, im Vordergrund der Tempel der noch von der bereits untergegangen Sonne in in schönes warmes Licht getaucht wird. Die Bars und Restaurants in den Gassen sind nun gut besucht.