23.6 Der Tag der Kontraste. Schroffe Küstenabschnitte mit schwarzen Lavastränden

Seljalandfoss – Skogafoss – Dyrhólaey 

Der Tag in Stora Mörk  beginnt regnerisch, die Berge sind wolkenverhangen, es ist kühl!

Da kann man nur hoffen, dass der Spruch „If you don´t like the weather in iceland, just wait five minutes“ doch irgendwie Gültigkeit hat. Wir starten den Tag nach dem obligatorischen Frühstück mit einer Besichtigung des Stalles des Herberggebers. 

Das Anwesen umfasst 5000ha und ca. 120 Kühe müssen gemolken werden. Das geschieht hier vollautomatisch und zwar nach strengen Regeln. Die Kühe werden erst gemolken und bekommen dann erst Futter. Kommt eine Kuh innerhalb zu kurzer Zeit nochmals zum Melken um Futter zu bekommen, wird sie umgeleitet. Das Euter wird zuerst gereinigt und vermessen, dann docken die Saugstücke an, kommt keine Milch mehr wird abgedockt und das Gatter öffnet sich. Wohlgemerkt alles vollautomatisch. 

Nach der durchaus interessanten Führung durch den Bauernhof ging es zum Skogafoss, der Wasserfall der den Regenbogen liebt. Blöd nur, wenn keine Sonne scheint, dann gibt es auch keinen Regenbogen. Dafür aber leider umso mehr Japaner, die den gut überlegten Bildaufbau stören. Die verhalten sich wie im Hotel beim Frühstücksbuffet. Stellen sich 20 cm vor die Kamera und motzen, wenn man sie bittet doch einen Schritt zur Seite zu gehen. NERVIG!!

Weiter ging die Reise zum Myrdalsjökull Glacier. Man kann bis ganz an die Gletscherzunge gehen, weiter dann nur mehr mit Steigeisen. Überraschend für mich, wir befinden uns auf ca. 100m Seehöhe.  Die Kraft des Eises wird hier sehr deutlich sichtbar, man kann sich sehr gut vorstellen, wie die Landschaft geformt wird.

Interessant am heutigen Tag ist, dass es während der Fahrt immer regnet, kaum sind wir an einem Aussichtspunkt hört der Regen auf und es kommt vorsichtig die Sonne heraus, so auch am Kap Dyrholaey. Erst dachte ich mir, was machen wir hier, weil das Kap komplett im Nebel lag. Es dauerte nicht lange, der Nebel verschwand und gab die Sicht auf die Lavastrände ringsherum frei. Die Felsen hier sind voll mit brütenden Vögel, sogar Puffins konnten wir sehen. Zuerst nur mit dem Feldstecher, dann auch in einer annehmbaren Entfernung, um es auch auf der Speicherkarte zu verewigen. Als abschließenden Punkt für diesen Tag ging es noch zu einem weiteren Lavastrand mit beeindruckenden Basaltfelsen. Den Nachmittagskaffee haben wir an einem abgelegenen Strand in einer Basalthöhle zu uns genommen. Hubert hat für unsere Pausen immer die tollsten Plätze; ruhig, schöne Aussicht und die Küche ist auch hervorragend. Käse, Aufstriche, Wurst, Tomaten, Gurken, Oliven, ….., alles was man für ein Mittagspäuschen braucht. 

Im  Glacierview Guesthouse, übernachten wir. Die Unterkünfte sind meist Container, diese hier aber sehr nett eingerichtet. Alles eine wenig Basic, aber durchaus annehmbar und es passt ja auch zu einer Erlebnisreise. Über die funktionierende Heizung freuen wir uns heute, denn die Außentemperatur ist den ganzen Tag nicht über 8°C hinausgekommen. Das Essen hat sich wieder zumindest zwei Hauben verdient. Eine Fischsuppe, danach Lamm mit Salat, Erdäpfel überbacken mit Parmesan, Couscous mit Mais und Oliven. Als Nachspeise etwas völlig unbekanntes, ein Baisser mit einer Auflage aus Skyr (isländisches Milchprodukt-Topfen/Joghurt ähnlich) mit Heidelbeeren und Zwetschken. Alles frisch von zwei Damen offenbar mit viel Liebe zubereitet. 


Kirkjufjara beach



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Kommentare: 1
  • #1

    Susanna Hibiskus (Mittwoch, 15 Juli 2015 18:02)

    um die Puffins beneide ich dich wirklich, leider waren wir immer an den falschen Buchten ;-)
    LG Susanna