Lissabon (7. - 10.9.2019)

Die Anreise nach Lissabon verlief abgesehen von ca. 40 Minuten Verspätung problemlos. Am Flughafen war der Mietwagen welchen wir schon vorab bestellt haben rasch gefunden. Der Weg in die Stadt ist nicht besonders weit.

Die Unterkunft ist kein Hotel, im Haus sind 8 Zimmer und eine Gemeinschaftsküche. Der Zutritt funktioniert über elektronische Zahlenschlösser, die notwendigen PIN´s haben wir einige Tage zuvor schon bekommen. Alles sehr problemlos. Das Zimmer ist schlicht, aber sehr sauber und die das Badezimmer ist recht nett gestaltet.

Nach der Ankunft erkunden wir noch die nähere Umgebung und suchen ein Gelegenheit uns zu stärken. Im Zeitalter von Google, Booking & TripAdvisor, habe ich schon im Vorfeld ein Restaurant ausgesucht. Am Weg dort hin haben wir dann was anderes nettes gefunden und dort sehr gut gespeist.

Wir haben beim Rundgang natürlich auch gleich Bekanntschaft mit der Topologie Lissabons Bekanntschaft, eben ist hier gar nichts.


Die erste Hürde die wir heute nehmen mussten war das öffentliche Verkehrssystem von Lissabon. Es gibt U-Bahnen, Autobusse, Strassenbahnen und Zug. Die gehören aber nicht alle zu einem Unternehmen daher muss man aufpassen welches Ticket man erwirbt. Wir kaufen um 6,90€ ein Tagesticket mit dem wir ausser dem Zug alles nutzen können. Unser ersten Ziel ist das Mosteiro dos Jerónimos, erbaut 1502,  welches als wichtigstes und wohl beeindrucktestes spätgotisches Bauwerk in Lissabon gilt.

Die reichverzierte Fassade des über 300 Meter langen Gebäude ist weltbekannt. Nicht umsonst wurde das Kloster mit dem nahe gelegenen Torre de Belém (Turm von Belém) 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. 

Es ist immer wieder beeindruckend welch Handwerkliche Fähigkeiten schon vor so langer Zeit vorhanden waren. Heute wir ein Betongerüst aufgebaut und mit Glas überzogen, dass nennt man dann moderne Architektur.

Nach dem Mosteiro dos Jerónimos schlendern wir entlang des Tejo beim Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Seefahrer) vorbei bis zum Torre de Belém. 

Zurück ins Zentrum geht es mit Bus und Tram. Das Ziel ist die Strassenbahn Linie 28. Diese Strassenbahn schlängelt sich durch durch schmale Gasse Hügel auf Hügel ab durch Lissabons Altstadt. Die Straßenbahnen in der Altstadt sind auf Grund der engen Verhältnisse alle nicht sehr groß. Sie fassen ca. 25 Personen, und alle Touristen wollen mit der 28 fahren, entsprechend lange ist die Wartezeit. Die ca. 1 1/2 Stunden Wartezeit haben sich aber ausgezahlt, es ist ein Erlebnis auf das man nicht verzichten solle. Eine Endstation der Linie 28 liegt direkt bei einem Friedhof, welchen wir natürlich auch besichtigen. Hier gibt es fast keine Erdgräber, die meisten sind kleine „Häuschen“ in manche sieht man hinein. Die Särge stehen Links und Rechts in Nischen, ein ungewöhnlicher Anblick.

Weiter geht es wieder mit Bus um Tram, langsam finden wir uns damit schon zurecht, bis zum Mercado da Ribeira. Der Markt an sich hat am Sonntag geschlossen, aber der Time Out Market bietet und große Vielfalt an Essens Möglichkeiten, die wir gerne nutzen.

Nach der Stärkung geht es wieder entlang des Tejo zurück in die Altstadt um diese noch ein wenig zu erkunden. Der Elevador de Santa Justa, ein über 100 Jahre alter Aufzug der in die Oberstadt führt, wäre das Ziel, aber die Menschenschlage davor schreckt uns ab, wir gehen lieber zu Fuß weiter durch die Gassen Lissabons. Zum Abschluss wollen wir noch einen der Aussichtspunkte der Stadt besuchen. Den Weg dorthin haben wir aber irgendwie nicht gefunden, aber auf einer Aussichtsterrasse eines Restaurants bietet sich auch ein netter Blick über die Stadt und so lassen wir den Tag hier ausklingen.


Zum Frühstück geht es in die Altstadt. Ein kleines hippes Lokal Names Frutaria ist unser Ziel. Ein Toast mit Speck, Käse und Salat stärkt für den restlichen Tag. Wir lassen uns ein wenig durch die Stadt treiben ohne ein fixes Ziel. Wir kommen bei einem Schrägaufzug vorbei, aber auch da ist die Menschenmenge viel zu groß. Wir nehmen ein Stück weiter eine Rolltreppe die uns „eine Etage“ Richtung Oberstadt bringt, den rest erklimmen wir bis zu einen bekannten Aussichtspunkt zu Fuß. Der Aussichtspunkt wäre die begehrte Location für ein Sonnenuntergangsfoto und eine Nachtfoto von Lissabon von oben. Wer schlendern durch das Gassengewirr wieder Richtung Tajo, die Kirchen am Weg sind am Montag leider alle geschlossen. Mit der U-Bahn fahren wir nun zum Estação do Oriente (Bahnhof Oriente) und zum Parque das Nações (Park der Nationen) Lissabon Weltausstellungsgelände,(hier fand die EXPO 1998 statt).

Das Expogelände liegt direkt am Tajo und entlang des Fluss führt eine Seilbahn quer über das Gelände und bringt uns zum Oceanário de Lisboa, es beherbergt das größte Indoor-Aquarium Europas. Ein Besuch des Aquarium lohnt sich, eine unglaubliche Artenvielfalt die einem hier geboten wird.

Am späten Nachmittag machen wir uns dann zum Miradouro da Senhora do Monte, einen der vielen Aussichtspunkte mit herzlichen Blick über Lissabon.  Der Himmel ist leider bewölkt, das wäre noch gar nicht so schlimm, aber der Wind geht ziemlich stark und ist kalt! Da wir nich ca. 2 Stunden bis zum Sonnenuntergang Zeit haben suchen wir noch eine Möglichkeit zum Essen. Nach einiger Suche ist ein Restaurant gefunden, nichts besonders aber ein gegrillter Spieß schmeckt ja doch überall. Der Wind wird stärker die Sonne verschwindet hinter den Häuser und damit wird es richtig kalt. Damit habe ich nicht gerechnet. Nur mit einen T-Shirt bekleidet ist das nicht besonders angenehm. Die Sonne muss heute ohne unserer Bewunderung untergehen, wir fahren zurück in die Unterkunft um uns aufzuwärmen!

Lissabon ist eine interessante und abwechslungsreiche Stadt. Durch die Topologie ist die Orientierung etwas schwierig. Zu Fuß kommt man nur Hügel auf Hügel ab voran, und die Straßenbahnen und Autobusse fahren nur in relativ langen Intervallen und nicht immer nach Zeitplan. Damit bleibt die „Liebe auf den ersten Blick“ verwehrt, vielleicht gibt es ja die „Liebe auf den zweiten Blick“ …