23. Tag

Tag 23 Vigo > Pontesampaio

29km, 8h unterwegs 

Unterkunft: Casa Chousiña, 


Wieder eine Erfahrung gemacht! Auch im Hotel hört man  den Nachbarn schlafen UND wenn in 5:30 im Stock über mir jemand Duschen geht ist es mit dem Schlaf auch vorbei, da kann ich gleich in der Pilgerherberge schlafen, kein Unterschied. 


Beim Frühstück ein nettes Pläuschen mit einer Pilgerin. Dann gehts erst noch zur Post, mit ganz wenig Hoffnung das meine Ersatzschuhe angekommen sind, welche sich auch bestätigt. 

Vor drei Wochen wäre jetzt der Zeitpunkt gewesen, wo ich mich ziemlich aufgeregt hätte, dass das nicht geklappt hat. 

Heute sehe ich das durchaus gelassen. ICH hab da 2 Fehler gemacht, dazu kam dann noch eine Unbedachtheit und so sind meine „Ersatzteile“ irgendwo am Weg zwischen Wien und Spanien. 

Da ich doch recht ausgefallene Schuhe habe, bekomme ich die hier nirgends, die Schuhe die ich hier bekommen würde, bin ich nicht mehr gewohnt. (Zu wenig Platz für die Zehen und die Ferse steht höher als der Vorfuß)

Ändert das irgendwas an meinen „Plan“? Nein. 

Die aktuellen Schuhe werden nochmals abgeklebt um Scheuerstellen zu vermeiden, und die Barfußschuhe kommen mehr zum Einsatz. 

Dann geht es erstmal durch die Stadt hinaus und in einer gewissen Höhenlage entlang des Río Verdugo ins Landesinnere. Wieder durch Wälder und Dörfer, wieder einige „Bergwertungen“. 

In Redondela trifft nun der Zentrale Caminho auf den Küsten Caminho. Bis Santiago de Compostela sind es noch ca. 100km. Da ist nun richtig viel los am Weg. Gestern holten sich in Santiago de Compostela ca. 2200 Pilger ihre Compostela ab. Da kann man sich vorstellen wie viele da Unterwegs sind. 

Mit einigen hatte ich heute kurze nette Unterhaltungen, 2 Salzburgerinnen vom ersten Tag nach Porto wieder getroffen und ein wenig geplaudert. 

Eigentlich nichts besonderes, aber dennoch ist mir heute wieder bewusst geworden wie herrlich es hier ist. Wie privilegiert ich bin, das machen zu können und wie gut es mir bei all der körperlichen Anstrengung geht.  Und ganz wichtig wie wenig man braucht im glücklich und zufrieden zu sein. Alles kann so leicht sein im Leben, ist es aber nicht immer, auch das ist mir bewusst. Darum genieße ich das in vollen Zügen zu jeder Sekunde, auch wenn der Nachbar schnarcht🤭 und es hier keine Pastel de Nata mehr gibt. 

Die Unterkunft ist heut noch besonders erwähnenswert. Ein kleines Häuschen mit Wiese davor. 

Eine nette Begrüßung eine Flasche Wasser, Zitronen und Orangen aus dem eigenen Garten. 

Rasch die Wäsche gewaschen ab in die Dusche und dann zwei Stunden in der Sonne einfach genießen den Tag ausklingen lassen. Kein 5* Hotel kann dieses Flair hier bieten. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Doc63 (Dienstag, 23 Mai 2023 08:05)

    Guten Morgen, das Sprichwort "Die Post bringt Allen was" mag ja stimmen, die Frage ist nur wann?! Für Dich bedeutet das viel Improvisation und mentale Stärke, sich nicht auf die Blasen und schmerzende Füße konzentrieren. Zum Glück bieten Dir das schöne Umland und die vielen Begegnungen so viel Abwechslung, dass, wie Du sagst, keine Planänderung notwendig ist,... . Das Häuschen mit der Wiese ist wirklich speziell und einladend zu verweilen, aber das ist nicht das Ziel,...in diesem Sinne "go on and Good Luck".