27. Tag

Tag 27 A Coruña (Padrón) > Ventosa

30km, 9h unterwegs

Übernachtung: Albergue A casa do boi


Zuerst noch ein herzliches Dankeschön an alle die mich gestern aufgemuntert haben, hat gut getan. 


Der Tag fängt schon richtig gut an. 5:26 mein „Übermirschläfer“ wird von einer Tarantel gestochen! Zumindest springt er so aus dem Bett, packt seine Sachen und ist weg. Vermutlich will er der erste heut in Santiago de Compostela sein 😎.

Kurz darauf erzählen sich die Gruppe der Italienerinnen laut und intensiv die Träume der letzten Nacht und sind auch bald darauf weg. 

Da geht noch eine Stunde Schlaf! 

Als ich mich zum Frühstück auf mache, werde ich von den beiden Schweizer Damen nett begrüßt: „Du schaust ja richtig gut erholt aus“. Da ich mich noch nicht im Spiegel gesehen hab, nehme ich das mal als Kompliment. 

Das Frühstück ist dann bescheiden und selbst herzurichten. Olga, mit mir gemeinsam die letzte in der Herberge leistet mir Gesellschaft. 

Nun geht‘s also auf nach Santiago de Compostela, es ist kalt (11°) aber die Pilgerkarawane ist schon unterwegs. 

Der Weg schlängelt sich durch die Landschaft und Dörfer immer weiter bis in die Stadt. 

Mein Knie macht sich gelegentlich ein wenig bemerkbar, aber es ist alles ok. 

Ich beschließe als ich so dahinmaschiere, dass ich mir heut wieder einen guten Tag mache und mir diesen vom nix (außer einer Gelse die jetzt grad nervt und einer Katze die mich mag, aber nicht weiß, dass ich  auf sie allergisch bin) vermiesen lasse. 

Ab dem Eingang zur Altstadt wird es dann eng auf den Wegen. Pilger mit Rucksack, Pilger ohne Rucksack, Touristen, Schulgruppen, Einheimische, alles drängt sich durch die Gassen. 

Der Platz vor der Kathedrale ist mit unzähligen Menschen gefüllt. Die meisten sind Pilger. Hier treffe ich auch Nora aus Ungarn wieder, sie treffe ich seit 10 Tagen immer wieder kurz. Es ist dann doch sehr nett wenn man den einen oder anderen Pilger immer wieder trifft, kurz plaudert und dann geht jeder wieder seinen Weg. 

Mit wenig Erwartungen gehe ich hier auf die Post um zu sehen ob meine Schuhe den Weg über Vigo bis hier nach Santiago de Compostela gefunden haben. 

Und siehe da, heut ist ein guter Tag, ab jetzt bekommen meine Füße täglich wieder Hirschtalg und mit den neuen Schuhen läuft es sich wie auf Wolken. 

Neue Schuhe angezogen, die Alten entsorgen, Kaffe und Kuchen genossen, somit ist der Caminho Português nun für mich vorbei, aber  das Abenteuer geht weiter. 

Camino de Fisterra y Muxía ist der neue Weg der beschritten wird. 

Es geht nun nach 4 Wochen entlang der Küste, durchs Landesinnere bis ans Kap Finisterre, welches als das Ende der Welt bezeichnet wird. 

Die ersten 11km sind schon ganz vielversprechend.

Die Unterkunft ist auch wieder nett, ein angeschlossenes Restaurant versorgt mich mit günstigen aber vorzüglichen Abendessen. 

Mit Silvia, die sich ein Stockbett mit mir teilt, ergibt sich ein sehr angenehmes und durchaus vielschichtiges Gespräch. 

In den ersten beiden Wochen habe ich ja die Ruhe sehr geschätzt. Nun machen die Gespräche mit den anderen Wanderern und Pilgern das besondere dieser Reise aus. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Samstag, 27 Mai 2023 07:18)

    Herzlichen Glückwunsch