Bei unseren Vermietern hat unser Plan schon vor dem Frühstück den Markt in Olhão zu besuchen für ein wenig Verwunderung gesorgt. So früh steht doch kein Portugiese auf meinten sie. Der Markt öffnet um 7 Uhr und wir wollten noch vor den anderen Touristen das treiben dort erleben. Aber es war dann tatsächlich so, dass gegen 8 noch gar nicht alle Stände offen hatten. Es waren ausser uns waren am Obst und Gemüsemarkt nur wenige Menschen unterwegs. Etwas mehr besucht war der Fischmarkt. Wenn ich die Vielzahl an Fischen sehe die hier präsentiert sind, denke ich mir immer, gut, das ich nicht weiß was da so unter mir im Meer schwimmt.
Nach dem wieder hervorragenden Frühstück machen wir uns auf den Weg um den Parque Natural da Ria Formosa bei Olhão zu besuchen. Ein abgegrenzter Bereich, in dem es wieder viele Vögel und eine Gezeitenmühle gibt. Die Vögel waren leider nicht zu sehen, dafür Millionen von Krebsen. Die tummeln sich im durch die Gezeiten freigelegten Schlamm.
Im Park gibt es eine Krankenstation für Vögel, dort ergibt sich mit einem Ranger ein nettes Gespräch, wir erfahren wieder einige Hotspots für die Vogelbeobachtung. Generell muss man sagen, das die Portugiesen sehr freundlich und stets hilfsbereit sind. Trotzdem dass Portugiesisch von 250 Millionen Menschen weltweit gesprochen wird, kommen wir hier mit englisch sehr gut durch. Auch im Landesinneren und bei der ältere Bevölkerung können wir uns ganz gut verständigen.
Das nächste Ziel ist Tavira, eine sehr nette Stadt, mit zwei Altstadtkernen, die durch einen Fluss getrennt sind. Hier sind auch viele Touristen unterwegs, das merkt man dann gleich bei den Preisen in den Cafés. Für zwei Eis und zwei Orangensäfte zahlen wir 24€. Dafür haben wie in Portugal schon ein komplettes Abendessen bekommen.
Weiter gehts nach Cacela Velha, ein kleinen Burg die etwas erhöht über der Algarve liegt. Die Aussicht ist fantastisch. Auch hier ist eine kleine Insel vorgelagert, die einen wunderbaren Strand bietet. Wie beobachten wie sich eine Strandbesucher gerade auf den Weg zurück zum Festland machen, aber den Gezeitenkalender nicht im Blick hatten. Die ersten kamen gerade noch über die tiefste stelle, für die nächsten ging es sich nicht mehr aus. Da heißt es dann schwimmen, wobei die Strömung dort ziemlich stark war und das Gebäck wir dann wohl auch nass.
Am späten Nachmittag machen wir dann noch eine Wanderung bei Lago da Quinta. Hier haben sich die Menschen niedergelassen, die nicht so genau wissen was sie mit ihrem Geld machen sollen. Die Villen die hier stehen sind beeindruckend und erschütternd zugleich. Irgendwie passt das alles nicht in die Landschaft. Auf der einen Seite die Villen, auf der anderen Seite das Naturschutzgebiet. Der unüberschaubar große Golfplatz verbraucht vermutlich Unmengen an Wasser, das der Natur an anderer Stelle fehlt. Warum man so etwas genehmigt entzieht sich meinem Verständnis.
Lieder sehen wie auch hier bei unserer ca. 8km langen Wanderungen kaum Vögel, aber ein wenige Bewegung schadet ja auch nicht.
Zum Essen geht’s noch einmal nach Faro. Der Altstadtkern von Faro zählt für mich zu den schönsten hier.